Newsletter: KW 12 in Genderhausen

Mitte März, der Frühling hängt meistens unentschlossen irgendwo hinter den Wolken ab, aber in Genderhausen passiert natürlich trotzdem was. Nur das macht gerade leider zusätzlich schlechte Laune.

Wie das Foto, das US-Vizepräsident Mike Pence getweetet hat. Es zeigt ein Treffen über den „American Health Care Act“ im Weißen Haus. Hauptthema: Ob das neue Gesetz „essentielle Gesundheitsleistungen“ streichen solle. Dazu gehören Schwangerschaft, Mutterschafts- und Neugeborenenpflege. Und wer entscheidet darüber? Ja, war klar:

White House
Vice President Pence Twitter Screenshot

Was die famose Peggy Orenstein über Mädchen/junge Frauen und ihre Einstellung zu Sex zu sagen hat: Der Sex war schon gut, wenn er nicht weh getan hat. Wie furchtbar das ist. Und wie wichtig, dass wir oft und klug darüber reden:

Und wie Teresa Bücker bei Edition F aufgeschrieben hat, das neueste Studien zeigen, das für viele junge Mädchen sexuelle Belästigung etwas ganz normales ist.

An Highlights war die Woche arm, aber HEUTE scheint die Sonne. Zumindest in Berlin und die Gute hat’s halt auch grad nötig…

Ein persönliches Lowlight war für mich der Verlauf einer WhatsApp-Gruppe mit ehemaligen Klassenkameraden (!), die ich zum Teil (Schulwechsel) seit 20 Jahren nicht gesehen habe. Auf die Frage, ob Ostersonntag für ein Treffen passen würde, schrieb einer:

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Da hab ich mich eine ganze Busfahrt lang – immerhin vom Tiergarten nach Neukölln – drüber aufgeregt. Verklemmt, sexistisch, übergriffig. Schlicht: Kotz. Naja, bleibt mir dat Treffen erspart…

Aber wieder zurück zu schönen Dingen. Es ist endlich in deutscher Übersetzung erschienen. „I Love Dick“ von Chris Kraus. Ich lese es auf Englisch und bin erst bei Seite 43, aber jetzt schon: Große Empfehlung! #Lesestoff

Wer sie noch nicht kennt, wird sich fortan freuen, von ihr gehört zu haben: Mary Beard. Altphilologin an der Universität Oxford und britisches Feuilleton-Gold, für alle Fälle, wenn mal wieder profundetste Meinung gefragt ist. Aktuell setzt sich Beard mit „Frauen und Macht“ in der London Review of Books auseinander: Können Frauen und Macht strukturell überhaupt zusammengedacht werden? Welche Bilder und Mythen sind seit der Antike prävalent und sorgen nachhaltig für die Diskriminierung von – insbesondere – Politikerinnen? Und: Was lässt sich dagegen tun? Sollten wir nicht vielleicht Macht selbst neu definieren? #Webfund

Longread, aber wirklich wirklich wichtig und erhellend.

Zu guter Letzt ein kleiner Wunsch für KW13: Möge sich der antifeministische Widerstand nach meinem Artikel über Schlampen (der am Dienstag erscheinen wird), zumindest aus meiner privaten Timeline heraushalten. Jaja, wenn es öffentliche Posts sind, kann jeder kommentieren. Aber wer mich nochmal EGALWAS-Nazi nennt, der macht eh klar, dass er nicht diskutieren will. Also. Wie gesagt: Ein kleiner Wunsch…

Jetzt aber zurück zur Sonne. Möge sie bissel kraftvoller scheinen, auf die nächste Woche.

Baba, Ihr Lieben!

 

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